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Wolfgang Popp schreibt im Katalog "SilvrettAtelier 2014" zu Rolands Arbeit:

"Roland Haas ist die Konstante im SilvrettAtelier. Als organisierender Gastgeber und als Künstler. Seit 1998 macht er durch sein Netzwerk aus Kontakten auch die vertracktesten Vorhaben seiner eingeladenen Künstlerkollegen möglich, verfolgt dabei gleichzeitig aber auch konsequent seine eigene künstlerische Arbeit. Dass er seit mittlerweile sechzehn Jahren ins SilvrettAtelier auf die Bieler Höhe kommt, gibt ihm die Möglichkeit Langzeitprojekte zu verfolgen. So beobachtet er kontinuierlich die Entwicklung des Ochsentaler Gletschers am Fuß des Piz Buin, immer vom selben Standort aus, und dokumentiert das dramatische Abschmelzen der Eismassen in großformatigen Acrylbildern. Der klassischen Darstellung, dem Aufbau des Berges aus dunklen auf hellen Farben, hat er dieses Mal das „Negativ“ gegenübergestellt; der Berg wird da richtiggehend aus dem dunklen Untergrund herausgearbeitet, der Maler fast zum Bildhauer. Dass Haas zur Herstellung seiner Farben Pigmente verwendet, Mineralstaub also, wie er in der malmenden Bewegung der Gletschereismassen über den felsigen Untergrund entsteht, ist dabei nur konsequent.

So wie das Gletschereis zurückweicht, dringt die Technik immer weiter in das Silvrettamassiv vor. Durch den Bau des neuen Kavernenkraftwerks werden immer neue Stollen und Schächte enormen Ausmaßes in den Berg getrieben. Hier sind es aber weniger die dadurch entstehenden Felsformationen und Architekturen, die Haas interessieren, sondern die Choreografie, in der sich Arbeiter und Baumaschinen an diesen extremen Orten bewegen. Wie eine theatrale Situation wirkt das Geschehen, wenn Haas seine Bilder aus verschiedenen Fotoaufnahmen zusammensetzt und seine Komposition durch gezielte Lichtführung dramatisiert."


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